Unser Programm zur Kommunalwahl 2026

Weilheim gemeinsam gestalten

Genau zuhören – verlässlich handeln

Unsere Stadt wächst, Lebensläufe werden vielfältiger, Wohnen und Bauen - leider auch der Wocheneinkauf - immer teurer. Die Sommer werden heißer, die Debatten rauer. Wir möchten, dass Weilheim eine Stadt bleibt, in der man gut leben und arbeiten kann, gründen, alt werden und Familie sein. Eine Stadt mit fairen Chancen für alle. Eine sichere und lebendige Stadt, in der man respektvoll miteinander umgeht.

So wollen wir für Sie arbeiten:

  • Vorausschauend in drei Schritten. Wir planen langfristig über die nächsten drei Wahlperioden: Direkt wirken (bis 2032), die großen Hebel bewegen (2033–2039), unser Stadtbild neu gewinnen (2040–2046). Die Weichen stellen wir jetzt.

  • Für Sie und mit Ihnen. Projekte stemmen wir in gemischten Teams mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Unternehmen – als Stadt wollen wir ihr Wissen, ihre Zeit und Kreativität wirksam machen. Um dies zu erreichen, sind wir dazu bereit, Verantwortung zu teilen.

  • Die Finanzen im Blick. Handlungsfähig macht unsere Stadt eine aktive Wirtschaft. Mit guter Infrastruktur, neuen Fachkräftepartnerschaften und einem hohen Freizeit- und Lebenswert als Standortfaktor schaffen wir die Voraussetzungen. Wir holen neue Wertschöpfung nach Weilheim, bauen und sanieren selbst, stärken kommunale Energie und Infrastruktur und beteiligen Investoren an den Folgekosten. Wir nutzen Förderprogramme und sichern durch eigenes Handeln eine für Sie bezahlbare Stadt.

  • Über das Projekt hinaus. Familien- und Seniorenfreundlichkeit, Klimaresilienz, Integrationsaufgaben, Gleichstellung und Barrierefreiheit denken wir über alle Projekte hinweg mit.

Daraus ergeben sich für uns drei Leitmotive:

I. Eine Stadt, die weiß, wo sie hin will
II. Eine Stadt der Beteiligung und modernen Bürgerkultur
III. Eine Stadt des Respekts und der fairen Chancen für alle

I. Eine Stadt, die weiß, wo sie hin will

Die Wirtschaftskraft stärken, Bezahlbarkeit sichern, die Innenstadt beleben und das Klima schützen. Statt uns zur nächsten Schlafstadt in der Metropolregion München zu entwickeln, gewinnen wir Lebensqualität für morgen, indem wir unsere Stadt jetzt vorausschauend planen.

1. Unser Zukunftsplan: ISEK Plus

  • sofort

Der neue Stadtrat legt einen Zukunftsplan für Wohnen, Verkehr und Klima vor: integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK II), Verkehrsentwicklungsplan und Flächennutzungsplan werden zusammengeführt. Mit echter Beteiligung, klaren Zielen und jährlichen Zwischenberichten. (Erklärhilfe: ISEK II = Zukunftsplan der Stadt; VEP = wie wir uns künftig bewegen; FNP = wo Neues entsteht.)

2. Wohnen aktiv steuern

  • bis 2032

Wir gründen ein Kommunalunternehmen, das gemeinwohlorientiert baut und Leerstände bei Wohn- und Gewerbeimmobilien reduziert. Mit Erbbaurecht, Konzeptvergaben und gemeinsam mit Genossenschaften schaffen wir bezahlbare Flächen und sanieren klimagerecht. Eine Wohnungstauschbörse für Jung & Alt bringt große Wohnungen in den Markt zurück. Ältere Menschen erhalten fachkundige Beratung aus einer Hand und können sich kostengünstig verkleinern. Familien finden im Gegenzug den Platz, den sie brauchen.

3. Mehr Flair nach Ladenschluss: Italienisches Modell

  • sofort

Schluss mit Autoposern in der Innenstadt! Abends gehört die Altstadt den Menschen: flanieren, beieinander sitzen, sich in schönem Ambiente unterhalten. Handel und Gastronomie profitieren – freilich in geordneten Bahnen. Die Rettungswege behalten wir genauso im Blick wie die berechtigten Interessen der Anwohner nach Parkplätzen und Nachtruhe.

4. Angerbach ans Licht holen

  • erster Abschnitt bis 2032

Wasser wieder erlebbar machen, Aufenthaltsqualität steigern – wir starten mit einem Pilotabschnitt in der Fischergasse. Nach und nach soll der Angerbach die gesamte Innenstadt kühlen. Im Zuge der Umbaumaßnahmen lassen wir das Konzept "Steinerne Stadt" hinter uns und entsiegeln und begrünen weitere Teile der Stadt, um für heißere Sommer und Extremwetter gewappnet zu sein. Bei unseren ehrgeizigen Klimazielen bleiben wir auf Kurs.

5. Verkehrsflüsse neu ordnen – Sofortpaket

  • bis 2032

Wir wollen sichere Schulwege und weniger Lärm: Tempo 30 wird in der Oberen Stadt, der Münchner- und der Schützenstraße sowie am Unteren Graben ausgeweitet. Wir schließen gefährliche Querungen und schaffen klare Markierungen und bauliche Maßnahmen. Den Radverkehr fördern wir, indem wir Engstellen lösen, Abstellanlagen ergänzen und das Radverkehrskonzept konsequent umsetzen. Ein Einkaufsbus für die Innenstadt sorgt für einfache, barrierearme Mobilität bei täglichen Erledigungen – besonders für Seniorinnen und Senioren. Und wir wollen den Parkraum fairer steuern und die Einnahmen zweckgebunden für zusätzliche Mobilitätsangebote einsetzen.

6. Eine Stadtbahn für Weilheim

  • bis 2046

Wir setzen uns weiter für den Ausbau der Werdenfels- und der Pfaffenwinkelbahn ein – auch wenn die Entscheidung nicht in der Hand der Stadt liegt. Aber wir werden auch selbst aktiv: mit einer autonomen Stadtbahn, die zwischen Polling, Achalaich, Trifthof, Au, Bahnhof, Neidhardtpark, Unterhausen und Wielenbach verkehrt, nehmen wir Pendelverkehr von der Straße, verknüpfen Gewerbe- und Wohnstandorte und entlasten die Stadt. Gemeinsam mit Industriepartnern und den Nachbargemeinden sichern wir Korridore und beschreiten heute den Pfad von der Machbarkeit bis zur Umsetzung.

7. Unser Stadtbild neu gewinnen

  • bis 2046

In unserem Zukunftsplan vereinbaren wir langfristige Ziele zur großflächigen Aufwertung von Stadträumen in den Achsen Süd-Nord vom Blumenviertel bis zum Bahnhof und Ost-West von der Bärenmühle bis zur Au. Wir sichern Querungen und überwinden die historische Trennung von Innenstadt und Oberer Stadt, die wir als Schmuckkasterl und Aushängeschild des Handwerks neu denken. Die Münchner Straße sehen wir von der Schmiedstraße bis zum Bahnhof als grüne Allee und Tor in unsere historische Altstadt. Entscheidungen zur Neuordnung des Verkehrs machen wir davon abhängig, inwieweit sie dazu beitragen, diese Ziele für die Menschen in Weilheim zu erreichen.

II. Eine Stadt der Beteiligung und modernen Bürgerkultur

Schluss mit der Frontstellung zwischen Bürgern und Volksvertretern. Wir moderieren Konflikte und schaffen klare Spielregeln: Gemeinwohl vor Partikularinteressen, Beteiligung heißt Mitwirkung -- nicht Veto. Verantwortung der Gewählten, Expertise aus der Bürgerschaft und geordnete Verfahren bringen uns vom Reden ins Tun.

1. Beteiligungssatzung

  • sofort

Wir legen eine Beteiligungssatzung vor, die festlegt, wie und wann Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden können: mit Informationsphasen, Stadtlaboren, Bürgerräten, Jugendbeirat und Quartiersprozessen samt Bürgerhaushalten. Klare Rückkopplungen geben Verlässlichkeit. Zum Beispiel bei ISEK Plus, Angerbach, Italienischem Modell und neuen Städtepartnerschaften (s.u.) nutzen wir diese neuen Formate.

2. Stadt & Bürgerschaft – Projekte gemeinsam stemmen

  • sofort

Weilheim erweitert seine Ressourcen, indem es das Wissen, die Zeit und die Kreativität seiner Bürgerinnen und Bürger einbindet. Diese Stärke Weilheims bauen wir gezielt aus und schaffen so zusätzliche Projektkapazitäten. Bürger bringen ihre Erfahrung in gemischten Projektteams, Bürgerräten und Quartiersprozessen ein. Wie beispielhaft geschehen im Baumspenden-Programm, arbeiten Verwaltung und Agenda-Gruppen - und warum künftig nicht auch Vereine, Schulen und Betriebe - in Stadtlaboren zusammen und setzen so neue Impulse.

3. Modernes Fördermittelmanagement

  • sofort

Unterstützt werden sie dabei von einem zentralen Fördermittelmanagement, für das wir Wissen und Kapazitäten in der Verwaltung konzentrieren. Statt dass jedes Referat eigene Anträge stellt, werden Fördermöglichkeiten nach Bedarf zentral identifiziert, Anträge koordiniert und Erfahrungen geteilt. So sichern wir zusätzliche Investitionen für Weilheim und entlasten den kommunalen Haushalt aus Landes-, Bundes- und EU-Programmen.

4. Bürgerservice – Antwort in 48 Stunden

  • sofort

Unsere Verwaltung wollen wir verständlicher machen: mit barrierefreien Informationen, mehrsprachigen Kurzinfos und Vorlagen für häufige Verfahren. Auch der Bürgerservice soll spürbar besser werden: Jede Anfrage erhält binnen 48 Stunden eine Rückmeldung, mit Ticketnummer und transparenter Fallverfolgung. Das heißt für Sie: schnelle Antworten statt Herumirren. Wir wollen Terminvergabe, Dienstleistungen und Zahlungen online an einem Ort bündeln – und langfristig ein zentrales Beteiligungsportal schaffen, das neben Bürgerservice auch Umfragen, Abstimmungen und Investitionen in von Bürgern mitfinanzierte Projekte ermöglicht.

5. Jährlicher Demokratiebericht

  • sofort

Jedes Jahr veröffentlichen wir einen Resilienzbericht, der das gesellschaftliche Klima in Weilheim und unsere demokratische Wehrhaftigkeit beleuchtet. Wir schauen hin, ob Schulen, Vereine, Behörden, Ehrenamt und Zivilgesellschaft gut aufgestellt sind, oder stärkere Unterstützung durch die Stadt benötigen. Über das Kapitel „Unser Miteinander“ hinaus nimmt der Bericht auch die Krisenvorsorge in den Blick – von Klimaanpassung bis Katastrophenschutz – und formuliert konkrete Empfehlungen für Stadt und Bevölkerung.

III. Eine Stadt des Respekts und der fairen Chancen für alle

Respekt ist die Grundlage unseres Zusammenlebens. Er zeigt sich in der Anerkennung der Menschen und ihrer Arbeit, im Anstand, den wir unseren Kindern vorleben, am Ende auch im rücksichtsvollen Umgang im Straßenverkehr. Diese Kultur wollen wir stärken: Weilheim als Stadt, in der wir aufeinander aufpassen, unabhängig von Alter, Stand oder Herkunft. Dazu gehört auch, dass wir für alle Generationen faire Chancen sichern – bei Bildung, Integration, Gleichstellung und Teilhabe.

1. Geburtshaus für Weilheim

  • bis 2032

Damit Frauen vor Ort entbinden können, holen wir ein Geburtshaus nach Weilheim. Dafür wollen wir einen geeigneten Standort sichern, einen Träger gewinnen und die ersten Schritte finanziell unterstützen. Familien erhalten mehr Wahlfreiheit und Entlastung im Alltag. Wir sichern die Hebammenarbeit am Ort und schaffen ein Angebot, das in die regionale Gesundheitsversorgung eingebettet ist.

2. Mietzuschuss für besondere Läden & Orte

  • sofort

Wir unterstützen mit einem städtischen Anschubprogramm besondere Läden in der Innenstadt. So können sich auch Konzepte durchsetzen, die wegen hoher Mieten bislang kaum realisierbar sind: von Bildungs- und Kulturangeboten über Werkstätten für traditionelles Handwerk bis hin zu besonderen Geschäftsideen, die unsere Innenstadt schmücken. Wir sorgen für die Rahmenbedingungen – Innungen, Vereine und soziale Initiativen schaffen neue Räume.

3. Sportstätten erneuern und ausbauen

  • bis 2032

Der Bund hat gerade eine neue Sportförderung für Kommunen aufgelegt. Diese werden wir für Weilheim sichern. Wir planen gemeinsam mit Vereinen und Schulen und erweitern die Mittelschul-Turnhalle, machen die neue Halle für den TSV mit möglich und ertüchtigen gemeinsam mit dem Kreis das Hallenbad und die Jahnhalle. Wir wissen: Der Beitrag des Sports, über die Gesundheit hinaus, zu Gemeinschaft und Integration kann nicht hoch genug geschätzt werden.

4. Fachkräfte- & Ausbildungspartnerschaften

  • bis 2032

Wirtschaft und öffentlicher Dienst brauchen Fachkräfte – von Handwerk und Technik bis zu Pflege, Erziehung und Verwaltung. Deshalb machen wir unsere Stadt zu einem herausragenden Ausbildungs- und Innovationsstandort: Schon heute ist die duale Bildung stark; mit dem neuen Technologie-Transferzentrum (TTZ) und dem Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer wird sie exzellent. Das TTZ bringt neueste Erkenntnisse zu Bauen, Energie und Materialien. Betriebe können dort Entwicklungsprojekte umsetzen, Azubis und Berufsschüler lernen an echten Herausforderungen. So entsteht ein Umfeld, das Gründungen und neue Unternehmen anzieht. Um diese Dynamik zu verstetigen, knüpfen wir neue Fachkräfte- und Ausbildungspartnerschaften, zum Beispiel mit Städten auf dem Westbalkan. Ein Azubi-Wohnheim mit zunächst 120 Plätzen erleichtert jungen Menschen von hier und anderswo den Start.

5. Lernorte von morgen

  • bis 2032

Als letztes Puzzlestück holen wir eine private Fachhochschule nach Weilheim. Sie schlägt die Brücke von der Ausbildung zum Studium, eröffnet zusätzliche Aufstiegschancen und hält Talente in der Region. Wir schaffen ein generationenübergreifendes Bildungsangebot – von früher Förderung über Ausbildung und Studium bis zu Weiterbildung und Umschulung, wenn sich Berufe durch Digitalisierung und KI verändern. Verschiedene Bildungsorte werden zu einem offenen Lernraum. Museum, Stadtbücherei, Volkshochschule, Musikschule, Vereine und private Bildungsträger rüsten wir für die Zukunft: mit einer guten Mischung aus digitalen Zugängen, vernetzten Angeboten und Räumen für gemeinsames Lernen und Gestalten. Nach und nach wächst eine vernetzte Bildungslandschaft, die Tradition und Zukunftstechnologie verbindet und Menschen jeden Alters befähigt, ihre Potenziale zu entfalten.

6. Kulturpark Weilheim im Trifthof

  • bis 2032

Ein offener Ort für Musik & Clubkultur, Proben, Street-Art, Gastro und Begegnung – vom ehemaligen WTW-Gelände bis zum Naturfreundehaus schaffen wir ein neues Kreativquartier. Der Kulturpark Weilheim soll Strahlkraft für das gesamte Oberland entfalten, kreative Szenen anziehen und zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen durch die Kreativwirtschaft ermöglichen. Leben statt Leerstand abseits der Wohnlagen, ein Ort, der die künstlerische Identität Weilheims aufgreift und weiterentwickelt, hervorragend angebunden durch die Südspange und bald auch: die Weilheimer Stadtbahn.

7. Mehr Städtepartnerschaften

  • bis 2032

Wir wollen die bestehende Städtepartnerschaft mit Narbonne vertiefen: mehr deutsch-französische Begegnung, mehr Austausch mit Wirtschaft und Kulturschaffenden, öfter als einmal im Jahr. Darüber hinaus streben wir Städtepartnerschaften mit einer osteuropäischen und einer skandinavischen Mittelstadt an, um voneinander zu lernen – bei Bildung, Beteiligung, Verkehr, Kultur und Resilienz. Und warum zur Auswahl der Partnerorte nicht gleich die Bürger und ihre Verbindungen und Expertise beteiligen?

Finanzielle Tragfähigkeit – unser Weg

Und wer soll das alles bezahlen? Wir setzen auf Wirtschaftskraft und eigenes Handeln: Infrastruktur verbessern, Fachkräfte anziehen, Gründungen erleichtern. So bleibt Weilheim attraktiv, Unternehmen investieren, Einnahmen sind gesichert. Zusätzlich hebt die Stadt Expertise aus der Bürgerschaft, baut und saniert selbst und schafft bei Energie und Netzen bleibende Werte vor Ort. Durch faire Beteiligung von Investoren an den Folgekosten und eine gezieltere Einwerbung von Fördermitteln senken wir die Belastung für den kommunalen Haushalt.

Zum Schluss

Weilheim ist unser gemeinsames Zuhause. Eine Stadt, in der man sich kennt und aufeinander achtet. Wir wollen, dass Kinder hier sicher groß werden, Familien Raum finden und Ältere Anerkennung erfahren. Dass unsere Innenstadt lebendig bleibt und Weilheim ein Ort, an dem man gut leben und arbeiten kann - und dass wir, trotz aller Unterschiede, zusammenstehen.

Wir hören Ihnen zu und handeln – verlässlich, fair, vorausschauend. Unterstützen Sie den Kurs der SPD: unsere Stärken ausbauen, klug modernisieren – und das bewahren, was Weilheim ausmacht.