Töllernhaus weiterhin als Obdachlosenunterkunft nutzen - SPD/FDP-Fraktion informiert zum Töllernhaus Weilheim

10. Januar 2017

Töllernhaus WM um 1950

Das Töllernhaus nördlich der Weilheimer Innenstadt und neben der Töllernkirche gelegen, ist seit ca. 700 Jahren das Haus, in dem Menschen wohnen können, die das Leben von ihrer bitteren Seite erfahren müssen. Mit der Bezeichnung "Leprose", für die Menschen, die einst dort wohnten, wurden nicht nur die an einer Ansteckung erkrankten Mitmenschen bezeichnet, sondern generell die, die nicht in der gesellschaftlichen Mitte sein konnten und durften. Daher in diesem Stadtteil der Name Leprosenweg. Auch die Hinrichtungsstätte befand sich in unmittelbarer Nähe.

Das Töllernhaus ist seit vielen Jahren der Neuzeit das Wohnhaus für Obdachlose in Weilheim. Es ist in seiner Substanz in einem vollkommen veralteten Zustand. Die Mauern stehen in der Feuchtigkeit, der Dachstuhl ist an vielen Stellen durchlässig. Ein Baumeister meinte nun, bei grober Ansicht, dass das Gebäude eigentlich abgerissen und in gleicher Form, entsprechend dem Ensembleschutz, den das Denkmalamt berechtigter Weise verfügt hat, in gleicher Gestalt wieder neu errichtet werden sollte. Alternativ dazu gibt es die Überlegungen, das Gebäude zu generalsanieren und somit das in die Jahre gekommene Haus in seiner historischen Struktur zu erhalten. Dies soll nun im Weiteren untersucht werden; insbesondere auch, ob der Denkmalschutz, der derzeit für die Kirche und das Ensemble besteht, auch auf das Gebäude ausgedehnt wird.

Eine Unterbringung der Obdachlosen soll aus Sicht der SPD auch weiterhin dort möglich und dabei auch noch besser möglich sein! Im Haushalt 2017 wurden dafür aufs erste 1,2 Millionen Euro eingestellt. Dafür hat SPD-Stadtrat Ingo Remesch im Haushaltsausschuss gestimmt. Eine Entscheidung, zu Restaurierung oder Abriss und Neubau wird erst nach dem Vorliegen der Gutachten getroffen.

Für eine Verlegung der Obdachlosenunterkunft, sowie einer Neunutzung des Altgebäudes bieten sich derzeit keine Lösungen an. Ideen sind trotzdem gefragt.

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