Die Weilheimer SPD diskutierte mit dem Landtagsabgeordneten Martin Güll sowie mit Lehrern, Eltern und Schülern über die Ausbildung an bayerischen Gymnasien.
„Die G8-Reform der CSU ist kläglich gescheitert." Hier waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig. Der SPD-Ortsverein Weilheim hatte zur Veranstaltung am 25.11.2014 ins Café VerWeilheim geladen. Der aktuelle Beschluss zu einem Flexijahr am Gymnasium zeigt, dass es nicht wirklich einen Reformwillen auf Seiten der Staatsregierung gibt. Für einen Bruchteil der Schüler soll ein zusätzliches Jahr am Gymnasium ermöglicht werden. Das entscheidet aber nicht der Schüler, sondern die Schule. Zusätzliche Mittel werden auch nicht zur Verfügung gestellt. Dazu Martin Güll, Vorsitzender des Bildungsausschusses im bayerischen Landtag: "So wird keine Ruhe am Gymnasium einkehren. Die allgemeine Überlastung der Kinder, Lehrer und Schüler bleibt bestehen."
Auch von den weiteren Podiumsteilnehmern, Ursula Resch (Mutter von vier Kindern am Gymnasium Weilheim), Lucas Fritzsche (Schüler am Gymnasium Weilheim) und Bernhard Kerscher (Studiendirektor) kamen kritische Worte. Alle waren der Meinung, der Ausbildung am Gymnasium mehr Zeit einzuräumen. Die SPD positioniert sich hierzu klar: Mehr Zeit für Bildung – ein ganz klares Bekenntnis zu einem neunjährigen Gymnasium.
Konträr dagegen wurde diskutiert, wie Bildung überhaupt auszusehen hat: Ganztagsschule, Allgemeinbildung, Fachbildung, Wertevermittlung – vieles wurde von den Podiumsteilnehmern und auch aus dem Publikum heraus gefordert und für notwendig erachtet. An den Beiträgen war zu sehen, dass es Bedarf gibt, die Lehrinhalte und Lernformen zu überdenken und der Zeit anzupassen.
"Es hilft leider nichts, wenn Lehrer, Schüler und Eltern einer Meinung sind", ruft Martin Güll ins Gedächtnis. "Die Regierungspartei will nichts ändern und zeigt kein Interesse an einer ehrlichen Auseinandersetzung zur Gestaltung der Bildung in Bayern. Keine Änderungen am Gymnasium, keine Änderungen am Bildungssystem insgesamt." Die SPD will eine Weiterentwicklung des Gymnasiums mit mehr qualitativer Bildungszeit. Die zentralen Eckpunkte will man auf den Prüfstand stellen: Lehrplan, Fächerzuschnitte, Stundenverteilung und vor allem die Lernmethode. Die CSU muss sich entscheiden, wie viel ihr gute Bildung zum Wohle unserer Kinder an den bayerischen Gymnasien wert ist.