Neujahrsempfang im Zeichen der vorgezogenen Bundestagswahl

09. Januar 2025

Engagierter Austausch über Demokratie, Wirtschaft und Klimaschutz beim Neujahrsempfang der Weilheimer SPD am 12.1.2025 im Weilheimer Stadttheater.

Über ein „ermutigendes Zeichen des respektvollen Miteinanders unter Demokraten“ freute sich der Vorsitzende der Weilheimer SPD, Felix Henkel, über das große Interesse der Parteien und Vereine beim diesjährigen SPD-Neujahrsempfang. Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin, Inge Bias-Putzier, führte er die etwa 100 Anwesenden durch ein für einen Neujahrsempfang ungewöhnliches Programm. Ungewöhnlich zunächst, weil es bei der SPD, so Putzier, im Jahr der vorgezogenen Bundestagswahl heuer ausnahmsweise einmal nicht um Stadtpolitik gehe. Stattdessen überraschte der bekannte Weilheimer Schauspieler Waldemar Kobus die Gäste mit einem kabarettistischen „Realitätscheck“, bei dem die wichtigsten Parteien im Wahlkreis allesamt ihr Fett weg bekamen, einschließlich der Gastgeber.

Kobus hatte die Lacher auf seiner Seite, als er zum Beispiel von einem Traum berichtete, in dem ihm Bundeskanzler Scholz in der Stimme von Altbundeskanzler Kohl berichtet habe, in der Sache Erinnerungslücken und Cum-Ex leider „sein Ehrenwort“ gegeben zu haben, nun aber von Gregor Gysi im Umgang mit Menschen gecoacht werde. Herr Merz wiederum habe augenscheinlich nach der jahrelangen Demütigung durch Frau Merkel einen sauren Magen und andauerndes „Söderbrennen“.

Nach dem humoristischen Teil stellte sich in einem von Henkel und Putzier kurzweilig moderierten Podiumsgespräch mit Publikumsfragen der SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Weilheim, der Penzberger Clemens Meikis, vor. Gleich zu Beginn wurde Meikis mit der Frage konfrontiert, warum er sich entschlossen hat, gegen den Spitzenkandidaten der CSU anzutreten. „Für mich ist es bürgerliche Pflicht und eine Ehre, durch meine Kandidatur zur Demokratie beizutragen, sie zu schützen und sozialdemokratische Werte hörbar zu machen“, betonte er. Es gehe ihm darum, eigene Ideen in das große Gespräch über die Zukunft des Landes einzubringen und eine gute politische Kultur zu fördern.

Im weiteren Verlauf erzählte Meikis von seinen persönlichen und beruflichen Verbindungen zur Region. „Als Jugendlicher habe ich in Weilheim leistungsorientiert Basketball gespielt – das prägt bis heute meinen Einsatz für Teamgeist und Fairness“, so der Jurist, der auch SPD-Vorsitzender in Penzberg ist und sich als Rotarier für Demokratie und sozialen Zusammenhalt engagiert.

Ein zentrales Thema war die Bedeutung demokratischer Werte in Zeiten zunehmender Herausforderungen von rechts. Meikis hob hervor: „Es ist entscheidend, Desinformation auf allen Ebenen entgegenzutreten – ob es um absurde Behauptungen in sozialen Netzwerken oder populistische Parolen geht.“ Dabei lobte er das demokratische Engagement der Bevölkerung, die gerade im vergangenen Jahr immer wieder klare Zeichen zum Schutz unserer Demokratie gesetzt habe.

Auch Fragen zur Verbindung von sozialer Gerechtigkeit, Wirtschaft und Innovation standen im Fokus. Meikis sprach sich für einen „Investitionsturbo" aus, um Deutschland zukunftsfähig zu machen: „Wir brauchen mehr Mittel für Bildung, Infrastruktur und einen modernen Staat. Dabei dürfen wir die Menschen mit geringeren Einkommen nicht aus den Augen verlieren.” Die wahren Leistungsträger sind für ihn jene, die jeden Tag aufstehen, in die Arbeit gehen und ihren Job machen.

Zum Abschluss der Diskussion warb Meikis für ein stärkeres Engagement in der frühkindlichen Bildung und die Förderung junger Menschen: „Die Jugend ist die wichtigste Ressource in der Wissensgesellschaft. Wir müssen gleiche Chancen schaffen und politische Bildung stärken, damit unsere Demokratie auch in Zukunft lebendig bleibt.“

Musikalisch umrahmt wurde das Programm mit Gypsy Swing vom Raffael Müller Duo.

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