Kein Wasserkraftwerk an der Ammer
Abriss des Grundwehr III bei Wielenbach wird nicht gestoppt.
Gestern hat sich der Landtag mit Mehrheit der CSU, SPD und der Grünen gegen einen Antrag der Freien Wähler gestellt. Die Freien Wähler wollten die schon begonnene Baumaßnahme zur Renaturierung des Grundwehr III stoppen. Nach einem Baustopp sollte erneut die Wasserkraftnutzung an dem Wehr geprüft werden.
Eindeutig positioniert und eingebracht hat sich die Weilheimer SPD: "Wir wollen nicht, dass die Ammer mit weiteren Wasserkraftwerken bestückt wird. Sie ist ein Fluss, einer von zwei übrig gebliebenen nördlich der Alpen, deren Verlauf noch renaturierbar ist und eine wertvolle, einzigartige Flora und Fauna aufweist. Abschnittsweise sind zwar kanalisierte Abschnitte der Ammer vorhanden, aber gerade das will und kann man an der Ammer wieder aufbrechen – und wird es auch am Grundwehr III tun. Bei anderen Flüssen nördlich der Alpen ist der kanalisierte Ausbau meist nicht mehr rückgängig zu machen. Die Renaturierung der Ammer ist für uns das übergeordnete Ziel"
Mit Florian von Brunn, Landtagsabgeordneter und Umweltexperte der BayernSPD-Landtagsfraktion, hat sich die Weilheimer SPD bei einem Besuch im Landtag ausgetauscht und abgestimmt. "Wir waren alle der Meinung, die SPD-Fraktion soll den Antrag ablehnen," so Florian von Brunn. Und so kam es dann auch.
An diesem Beispiel sieht man, wie nah große Politik auch sein kann. "Wir haben uns sehr gefreut, wie uns Florian von Brunn in einer solchen Sachfrage eingebunden hat und wie umfänglich wir uns einbringen konnten", so Harald Mansi, Pressesprecher der Weilheimer SPD und Gemeiderat in Wielenbach, der an den Gesprächen im Landtag teilgenommen hat.
Sowohl der WWF als auch das Bundesamt für Naturschutz mit dem Bundesministerium für Umweltschutz haben sich insbesondere die Ammer als einer der schützenswertensten Naturräume in Deutschland auserkoren. Für den Schutz und Projekte rund um die Ammer sind Mittel in Millionenhöhe vorgesehen.
"Wir freuen uns über die Mehrheit im Landtag zum Schutz, Erhalt und Wiederherstellung der Ammer in ihrer natürlichen Form", so Harald Mansi. "Die SPD stellt sich ungern gegen den Ausbau regenerativer Energiegewinnung – aber man muss den Nutzen dem Umweltschutz gegenüber stellen. Und das steht hier in keinem Verhältnis," so Mansi weiter.